Es war sooo ein schöner Sonntag.
Fing zwar nicht so schön morgens um kurz nach 6 mit tierisch Migräne an, aber Dank Sumatriptan und bis halb elf im Bett liegen, ging es dann.

Nachmittags um ca 13.30 Uhr informierte ich Thomas und auch Marion, das ich beabsichtige in “kürze” loszureiten – wer Lust hätte…
Habe dann Paddock sauber gemacht – solche elenden Ferkel die 2! Dann wollte ich “kurz” putzen – was sich sehr in die Länge zog – elende Ferkel eben! Nachdem ich verschwitzt und dreckig war – dafür die Pferde wieder als solche erkennbar, wollte ich Halfter und Co für Björt holen und mich zudem umziehen (ist doch Sonntag – da reitet man manierlich los) Sah ich im Stall Mariele’s Mütze liegen. Also bei Thomas daheim angerufen, erklärt das Mariele ihre Mütze bei mir vergessen hat. Mariele, Anna und Stefanie haben Thomas dann losgeschickt, er solle mal mit mir einen langen Ausritt machen und eben die so wichtige Mütze holen. Mütze kam auch gleich als erstes ins Auto.
Ich hatte mir gerade erst Björt hingestellt und wollte Satteln – hatte ehrlich gesagt, nicht damit gerechnet das Thomas wirklich kommt. Als das Auto den Südweg runter kam, habe ich dann auch schnell Svandis zum Haus geholt. Beide Pferde gesattelt, Svandis die Schuhe angezogen, aufgesessen, losreiten. Björt und Svandis genießen gemeinsame Ausritte. Von Anfang an gingen sie ganz entspannt und flott voran. Durchs Dorf zum Wald in ca 25 Minuten, dort dann den Reitweg lang. Thomas ist irgendwann vor 20 Jahren mal zuletzt mit “meiner” Frekja da geritten. Klar hat sich seitdem viel dort verändert. Björt legte auf der ersten Galoppstrecke gleich gut vor, Svandis trabte erst und dann kam ein kleiner langsamer Galopp – die Schuhe hielten. Der obere naturbelassene Reitweg war relativ rutschig – also gingen wir dort nur Schritt. Dann bogen wir auf den oberen Schlangenweg ein – auch Reitweg – und dort ist Björt gestern ja so schrecklich abgegangen – heute war sie vollkommen anständig. Ich bin kurz angetöltet, aber es war zu matschig, lieber wieder Schritt. Svandis ist kurz getrabt im Matsch – die Schuhe hielten !!
Nach dem Schlangenweg wieder den Berg hochgaloppiert. Björt erst langsam, Thomas meinte ich könne sie ruhig gehen lassen – also durfte Björt noch etwas zulegen. Svandis kam schön gesittet hinterher galoppiert und auch das mitsamt ihrer Schuhe! Dann sind wir wieder im Schritt heim durchs Dorf.
Die Hufschuhe haben heute echt ihren Härtetest überstanden. Haben den ganzen Ausritt gut am Pferdehuf gesessen und nicht abgeflogen!
Die 1,5 Stunden Asuritt waren toll – freudiges Grinsen bei Reitern und Pferden. War wirklich schön!
Die Pferde wurden noch eingedeckt, kruz hin Südweg rauf und runter geführt und dann ab in den Paddock. Kurz nach 17 Uhr habe ich die Decken abgemacht – gegen 19 Uhr gibt es Abendfressen für die Pferde.
War ein so schöner Sonntag – das Grinsen geht gar nicht wieder aus dem Gesicht.

Den ganzen Vormittag hielt einen der Regen vom Reiten ab – Nachmittags ließ das Nass von oben dann etwas nach.
Mit Björt bin ich um kurz nach drei (ohne Regen) losgeritten. Sie war so nass, das ich die Satteldecke auf ein fast ungeputztes Pferd geworfen und gesattelt habe.
Es hatte alles keinen Zweck. So ca 20 oder 30 Minuten vor uns waren zwei Einstellerinnen unserer Nachbarn losgeritten…
Björt stapfte munter drauf los und war sichtlich froh gehen zu dürfen. Bis an den Wald oben am alten Förster war sie super lieb. Vor dem Wald ließ ich sie auf der schönen geraden Strecke antölten, denn es fing erneut an zu regnen und hörte den ganzen Ausritt über nicht auf. Björt ging auch sehr schön die ganze Strecke bis zum Waldeingang. Weil dort der Waldeingang vollgeschottert ist, gingen wir Schritt, aber sofort nach dem Schlagbaum töltete Björt wieder an und sie wollte auch nicht wirklich langsamer werden. Aber ich wollte sowieso auf der “Jogger-Strecke” bleiben, weil die trocken und begehbar ist. Man reitet also in den Wald und kann dann so 250 m tölten, dann geht es ca 150 m bergab und dann wieder so 400 m schön gerade aus und dann leicht ansteigend nochmal so 400 m…. Gerade so am “bergab” bekam ich Björt durchpariert zum Schritt – da kam nämlich eine Nordic Walkerin, die rennt man ja nicht um. Außerdem hatte die Stöckchen, und Björt sagt “Gefährlich” – kaum war die Frau vorbei, wollte Björt wieder los – aber Spaziergängerin mit Hund voraus. Als die dann auch vorbei waren… Kein halten mehr. Björt im Galopp weg. Zur Strafe musste die Kleine dann noch eine längere Runde gehen. Als wir in den Reitweg einbogen, kamen die Beiden vom Nachbarhof von vorn angeschlichen und bogen auf den Joggerweg. Die kamen von “oben” den Hauptweg entlang… Sind also nicht wie ich links in den Wald, sondern von rechts… Während Björt also in 40 Minuten von zu Hause in den Wald und schon einmal rum war, hatten die in 40 Minuten den Weg vom Hof und den halben Joggerweg geschafft !!! Die Entdeckung der Langsamkeit…
Björt und ich sind dann den oberen Schlangenweg lang – also normaler Reitweg – und da wäre es fast passiert – beinahe wäre sie mir durchgegangen. Sie töltete schön an, trat dann aber in eine Schlammpfütze erschreckte sich und zog panisch ab – ich habe gefühlt leider viel zu lang gebraucht, um sie wieder unter Kontrolle zu haben. Bis zum Ende des Weges kämpfte ich mit ihr, weil sie ständig los wollte und ich nicht. Dann kam meine Rache: 500 m bergauf!!! Und sie musste!!! Danach war sie allerdings so ärgerlich das ich sie gerade mal in den Tölt bekam und sie ging dann arg gegen den Zügel im Tölt die 250 m zum Waldausgang. Dort dann der Schotter. Eine prima Bremse. Wenn Björt den sieht geht sie Schritt. 200 m vor uns waren unsere Nachbarn zu sehen. Kurze Zeit später überholten wir die im Schritt und waren so 10 Minuten eher daheim als die. Und zurück durchs Dorf ist Björt wirklich nur Schritt gegangen – am langen Zügel ganz entspannt.
Wir waren um 16.40 Uhr daheim.
Dann Svandis genommen, Decke drauf, Sattel drauf, Birgit rauf. Südweg hochgeritten
Rechts zum Backsweg – unterwegs einmal in einer Kurve abgestiegen, denn Svandis regte sich etwas auf als ein Auto sie anleuchtete. An der Kreuzung Backsweg kam dann wieder ein Auto, doch da konnte ich oben bleiben, denn Svandis ließ sich in eine Hofeinfahrt lenken. Wieder umgedreht und zurück zum Südweg. Bißchen Tölt versucht – langsam aber es war schön bequem und 4takt.
Südweg herunter geführt, Pony gelobt und weggestellt.
Da ich mit Björt ja schon größtenteils im Regen geritten war, waren die 15 Minuten mit Svandis Kleidungsmäßig ziemlich feucht, aber zumindest kam von oben nichts mehr herunter

Heute bin ich bereits um 13.30 Uhr aus dem Büro geflüchtet.
Habe alle die es interessieren könnte per sms benachrichtigt, das ich Gedenke spätestens um 15 Uhr auf Björt zu sitzen und los zu rasen….
Dann bekam ich aber sofort einen Anruf, das es prima sei das ich Feierabend mache – Halbe Stunde später wollten Thomas und Mariele dann da sein. Hufe machen und reiten.

Kaum war ich daheim und umgezogen, erschienen auch Thomas und Mariele. Ponys geholt und grob geputzt.
Mit Svandis Füßen haben wir angefangen. Schon nach wenigen Messerschnitten fand Thomas vorn links ein riesiges Loch an der weißen Linie, das offensichtlich kein Ende fand – bzw. bis hoch zum Kronrand zu gehen scheint. Das wird das unentdeckte Hufgeschwür vom Oktober gewesen sein, das dann am Kronrand durchgebrochen ist. Werde da mal ein wachsames Auge drauf haben, das da nicht noch eine Entzündung rein kommt. Oder wir flicken es mit Kunsthorn – ich habe noch etwas liegen. Überlegen wir uns noch.
Svandis war relativ lieb beim Huftermin.
Björt war wieder ein furchtbares Sensibelchen. Wie immer… Madame möchte immer alles lieb und langsam und vorsichtig haben. Sie ist das komplette Gegenteil von Svandis. Bei Björt bloß nicht laut werden, bloß nicht bißchen hart anpacken. Aber obwohl der letzte Huftermin bei Björt auch bereits im August war, war an den Hufen nicht viel dran. Nur das Schiefe ist wieder weggekommen. Björt hat prima harte Hufe.

Nach dem Hufeschneiden + Raspeln wurden die Pferde gesattelt, und Svandis bekam wieder ihre Hufschuhe an. Mariele nahm auf Björt Platz, Thomas auf Svandis.
Gleich nach dem losgehen bockte Svandis 3 mal unter Thomas herum. Auch er hielt sich oben, war aber relativ erstaunt das Svandis mit ihm sowas macht. Vor allem da ja Björt dabei war – dann ist Svandis sonst ja lieb. Aber heute war die “Kleine” fast die ganze halbe Stunde sehr angespannt und immer bereit hochzugehen. Thomas hatte sie aber sehr gut im Griff. Björt wäre auch gern gerannt – aber ich mit meinem umgeknickten Fuß und noch weniger Kondition schnaufte schon nicht übel als wir den Südweg hoch waren.
Nahe der Borstenbachbrücke wolte Thomas kurz vor der Kurve antraben, aber ich warnte ihn noch, das dort eine “kleine” Pfütze ist. Die Überschwemmung war nicht mehr ganz so schlimm wie Sonntag, doch trotzdem stand noch der ganze Weg unter Wasser. Heute hatte ich keine Gummistiefel an. Dumm gelaufen. Svandis stand erst vor dem See und guckte. Als Björt dann hinter mir her durch das Wasser ist, kam Svandis auch hinterher. Die Hufschuh hielten. Kurz hinter der Brücke ritt Thomas an uns vorbei und trabte den Berg hinauf. Ich schnaufte wie eine Dampflock und war komplett ko – Mariele war sehr traurig, das sie nicht traben konnte. Aber ich hatte einfach keine Luft dafür. Da Thomas den ganzen Weg hinauf trabte und ich mit Mariele und Björt vorher abbog Richtung Heimat, kam er dann hinter uns angetrabt. Nach den paar hundert Metern Trab war Svandis am schnaufen und pusten – aber sie ging plötzlich sehr entspannt.
Daheim abgesattelt, Pferde gelobt und gekuschelt und in den Stall gebracht. Unterwegs bekamen wir schon 2 kleine Regenschauer ab – als wir die Pferde wegbrachten war es dann richtig am Regnen.

Es gibt Leute – ich zähle mich dazu – die haben ihr Mobiltelefon fast überall dabei. Dennoch gibt es durchaus Situationen, in denen mir mein Handy ziemlich egal ist. Z.B. beim Autofahren, im Supermarkt oder ähnlichen Geschäften, oder auf Partys und Co.
Es gibt aber scheinbar auch Leute die das anders sehen.
z.B. der Motorrollerfahrer hinter mir auf dem Heimweg – kurz vor dem Werre Park ….
Da ich ohne Musikbeschallung nach Hause fahre, hörte ich den Klingelton des Mobiltelefons trotz geschlossenem Autofenster sehr gut. Nun die Ampel war rot. Rollerfahrer nestelt an seinem Jäckchen, holt sein Handy guckt auf’s Display – öffnet den Helm, setzt den Helm fast ab um das Telefon ans Ohr zu bekommen und spricht.
Oh – die Ampel wird grün. Ich fahre los. Rollerfahrer mit verrutschtem Helm und Telefon am Ohr auch. Kurz bevor er auf den Zubringer zum Werre Park abbog, wurde der Helm gerichtet…
Ich versteh das nicht – verboten ist das – und gefährlich auch.
Denken solche Leute nicht?

Es ist früh dunkel, wenn man füttert
und es ist abends dunkel, wenn man heim kommt und endlich Zeit für die Tiere hätte. Mangels Reitplatz/Halle kann ich so dann auch nicht mehr viel mit den beiden machen.
So habe ich gestern mit beiden Pferden nur wieder auf dem Hof gespielt. Bißchen in die Runde laufen, bißchen Wendungen, Seitengänge und Gehorsam…
Heute war es nicht nur dunkel, sondern auch noch schrecklich kalt. Momentan friere ich furchtbar. Vielleicht doch noch die Grippe in den Knochen??
So haben Björt und Svandis ihr Futter und ihre Streicheleinheiten bekommen. Zudem habe ich geguckt, ob unter der dicken Schlammschicht noch Fell zu finden ist. Die beiden sahen dann nach 20 Minuten auch wieder manierlich aus – wie es sich für Winterfell bei Isländern gehört.
Aber mehr war heut nicht los mit den Pferden und mir.