ist keine neue Olymipsche Schwimmsportveranstaltung, sondern abendliche Beschäftigungstherapie bei zwei sehr eifersüchtigen Isländerdamen.
Gehe ich zu Björt kraulen, kommt Svandis und schnasselt so lange, bis sie auch beachtet wird. Kraule ich Svandis ist es Björt die ankommt und guckt, ob noch eine Hand für sie frei ist. Also heute wieder 20 Minuten Synchronkraulen gemacht. Danach sind meine Finger und Arme lahm und ich kann nicht mehr. Dafür grinsen beide Pferde unverschämt niedlich.
Wenn es nach den Beiden geht, könnte ich wahrscheinlich stundenlang herum kraulen, und sie würden immer neue Stellen finden, an denen Kraulen und massieren besonders gut ist.
Als ich den Stall verlassen wollte, hat Svandis sich doch glatt vor das Tor gestellt. Sie wollte mich nicht gehen lassen. Aber ich habe sie trotzdem weggeschickt. Das hat sie auch akzeptiert.

Heute früh um 7 war die Welt nicht in Ordung. Was da an Regen runter kam ging überhaupt nicht. Die Gullideckel liefen über, der Paddock ist weggeschwommen, Die Pferde waren nass bis auf die Haut, da sie scheinbar Angst hatten in der Hütte zu stehen, weil der Regen so auf das Dach trommelte. Ungemütliches Dauerregenwetter – Monsunzeit.

Ich habe heute auch nicht viel gemacht. So gegen 14 Uhr kam Marion und wir haben einen Ponyspaziergang (Hausrunde) gemacht. Sie Björt und ich Svandis an der Hand. Besser ist das.
Alles klappte hervorragend. Dann kamen wir ins Wäldchen an die Borstenbachbrücke. D.h. schon in der Kurve davor war der Weg komplett überschwemmt. Bestimmt so fast 10 Meter. Marion hatte keine Gummistiefel an – so suchte sie sich einen Weg am Rand des Überschwemmungsgebietes entlang – Björt immer fein hinter ihr her. Nicht das sie nasse Füße bekommt.
Ich hatte Gummistiefel an – bin also todesmutig in den “reißenden Bach” gegangen. Das Wasser ging mir bis an die Knöchel. Also schon richtig hoch. Udn wie ich feststellte, haben meine Gummistiefel irgendwo ein Loch. Der linke Fuß war relativ schnell ziemlich nass.
Svandis stand erst vor dem Wasser. Das es über den Weg floss und keine stehende Pfütze war, irritierte sie schon etwas. Erst tunkte sie die Nase ins Wasser und spielte herum. Dann kam ein Huf und noch einer und plötzlich stand sie mit allen 4 Füßen im Wasser und ging super lieb mit mir durch das Überschwemmungsgebiet. Der Borstenbach war so hoch, das die Röhren der Brücke schon fast dicht waren. Da schoss das Wasser richtig durch.
Den Rest des Weges waren auch beide Pferde lieb und artig.
Askja hat uns dann auch noch abgeholt. Sie stand auf dem Hof und guckte wo wir denn bleiben und als sie uns entdeckt hatte kam sie angerannt. In ihrem Schlepptau hatte sie Bootsmann – den Hund einer Einstellerin unserer Nachbarn. Die beiden vertragen sich auch gut. Bootsmann wollte spielen und laufen – Askja spielt nun nicht so gern, aber gerannt sind die beiden schön zusammen.
Als Marion heimgefahren war, und ich Heu und Wasser zu den Ponys gebracht hatte, fing es auch erneut an zu Regnen. Aber nicht wieder so ein Monsun wie am Morgen.

Nachdem Svandis nunmehr 1 Monat und 1 Woche herumgelungert hat, aber ja schon seit 3 Wochen meiner Meinung nach gut geht, habe ich mir heute meinen Mut zusammen genommen.
Ich hätte es verschieben sollen… Ich weiß doch, wie allergisch Svandis auf Nässe und Matsch und überhaupt reagiert.
Putzen, satteln und trensen macht ihr ja gar nichts – lieb wie immer und mit Begeisterung dabei. Auf dem Hof hin und her laufen, damit man nachgurten kann ist ihrer Meinung nach auch witzig. Birgit rauf lassen, auch kein Problem. Losgehen auch super.
Das erste Mal standen wir dann am Ende unseres gepflasterten Hofes – denn dort floss Wasser in der dafür vorgesehenen Rille in einen Gulli… Aber sie stutze nur kurz und ging dann weiter. Die Silagerollen interessierten sie nicht, aber der matschige Boden den Wiesenweg rauf zum Feldweg. Das war ihrer Meinung nach schon zu viel. 200 m – 3 mal bocken.
Dann kam noch Svenja mit ihrem Pferd Max und Hund Bootsmann von links. Die hatten einen Spaziergang gemacht. Da musste Svandis sich erneut aufregen – und noch schlimmer – sie sollte rechts Richtung Straße den Feldweg entlang gehen. Durch die Pfützen und den Matsch. Sie hat mich für verrückt erklärt und sehr deutlich ihren Unmut über meine Entscheidung zum Ausdruck gebracht. Losgeworden ist sie mich dennoch nicht. Auf den knapp 300 m bis zur Straße hat sie noch 3 mal versucht zu Bocken – doch gebracht hat es ihr nichts. Auf der Straße hat sie sich dann auch noch kurz aufgeregt, als ein Auto hinter uns abgebogen ist und dann auch noch ein Roller angefahren kam.
10 Miunten Ausritt können sehr anstrengend für Pferd und Reiter sein. Daher beließ ich es auch dabei und den Südweg habe ich hinab geführt.
Björt ist nass bis auf die Haut. Da kann ich nicht satteln – also hat die Kleine heute frei.

Habe heute pünktlich um 15 Uhr das Büro verlassen. War auch halb vier hier – aber… Wie immer kam etwas dazwischen gleich zu reiten.
Wir hatten unseren alten mechanischen Pflug bei Ebay verkauft und heute kamen die dann zum Abholen des Pfluges. Der wird demnächst in Polen Äcker und Felder umdrehen… Der Mann der gestern anrief, das heute jemand kommt, sprach wohl wenigstens noch gebrochen Deutsch, meinte mein Vater – die drei Männer die heute hier waren um das Teil abzuholen sprachen bis auf “Tag” keinen Ton Deutsch. Naja – egal. Der Pflug ist weg, bezahlt ist er und wir haben wieder 3 m mehr Platz.

Als die wieder vom Hof waren, sah es so extrem nach Regen aus, das ich nicht reiten wollte. Stall gemistet und Paddock abgeäppelt – um kurz nach 17 Uhr habe ich mir dann doch noch Björt geholt. Mit putzen (sah wieder aus wie ein Ferkel) und satteln kam ich dann erst so halb sechs vom Hof. Da war es schon recht finster. Bin den Feldweg lang geritten ins Wäldchen dort war es logischerweise noch dunkler. Björt war super aufmerksam – die Ohren rotierten wie wild und sie guckte angestrengt umher. Als wir am Borstenbach über die Brücke Richtung Autobahnunterführung ritten – da war Björt der Meinung das es Zeit sei zu tölten. So im Halbdunkel, ohne Licht mit matschigem Untergrund fand ich das nicht so ganz toll. Doch ich hatte nur das Sidepull übergezogen, damit kam ich dann nicht ganz so schnell wieder in den Schritt wie ich eigentlich wollte. Außerdem hat Björt seit Sonntag nichts getan – dann will sie ja immer mehr machen als sie muss. An der beleuchteten Straße lang wollte Björt wieder unbedingt tölten. Ist ja lieb und schön, aber selbst die Straßenfunzeln alle 50 m sind nicht so toll, das ich neben der A2 auf einem hibbeligen Pferd tölten muss. Da brauchten wir dann auch einige Meter um uns zu einigen. Der Backsweg rauf ist dann unbeleuchtet. Das gefiel Björt wieder nicht so. Aber der Weg ist ihr dann zu steil um dort hoch zu rennen. Bis nach Hause blieb sie dann auch im Schritt. Gerade als ich absattelte, fing es an zu regnen! Glück gehabt!
Mit Svandis bin ich nur ganz kurz auf dem Hof rauf und runter gelaufen, an der Hand traben – Wendungen machen lassen, Rückwärtstreten – alles okay. Keine Auffälligkeiten mehr. Es scheint wirklich wieder alles gut zu sein.
Da es immer ungemütlicher wurde, und der Wind und Regen immer etwas mehr wurden, habe ich schnell gefüttert und bin ins Haus geflüchtet.

Und nun mache ich mir einen gemütlichen Sofa-Abend.

Den ganzen Tag kam schon durchs Radio die Unwetterwarnung für heute Nacht und die Androhung von Schnee für morgen. Ich mag dieses Wetter nicht.
Die Pferde habe auch irgendwas im Gefühl. Normalerweise sind sie so verfressen, das sie schon am Stalltor warten, wenn es ca 19 Uhr ist. Heute standen sie im Paddock neben unserem Klärteich. Das Schilf im Teich raschelte und wogte hin und her. Björt und Svandis trauten sich nicht so recht daran vorbei. Dann waren aber die Futterschalen doch interessanter als das Schilf.
Und so gegen halb acht war mein Vater so lieb mir doch die Winterreifen auf das Auto zu machen. Das ist so klasse! In der Beziehung bin ich so untalentiert, das geht gar nicht. Nun ist das aber schon mal erledigt.
Trotzdem will ich keinen Schnee…