Abschied nehmen

Es ist ruhig geworden in diesem Blog. Das liegt an der momentanen Situation, mit der wir erst klar kommen müssen. Die Lust zum Schreiben ist gering geworden. Traurigkeit ist derzeit eigentlich mein ständiger Begleiter.
Drüber schreiben oder sprechen fällt mir sehr schwer und ich bin meinem Bruder sehr dankbar, das er seine Sichtweise aufgeschrieben hat. Ich kann das nicht so gut wie er, ich verschließe meine Gefühle eher.
Vor einer Woche ist mein Vater verstorben, und ich bin froh, das ich die letzten 2 Wochen immer bei ihm sein konnte. Ich habe versucht ihm so gut es ging zu helfen. Vater wollte nicht mehr ins Krankenhaus und so haben meine Mutter und ich die häusliche Pflege übernommen, wobei meine Mutter den Großteil gemacht hat. Ich habe immer unterstützend beim Waschen und Medikamente geben geholfen, ebenso beim Umbetten oder Aufrichten. Doch meist hat er mich raus geschickt. Heu machen – ums Haus alles in Ordnung bringen. Doch wenn Mutter mal in den Garten wollte, oder etwas anderes erledigen, war ich immer in Rufreichweite oder bei ihm. Als mein Vater für immer eingeschlafen ist, konnten Mutter und ich seine Hände halten. Er war nicht allein – wir waren nicht allein. Es ist gut zu wissen, das er nun nicht mehr unter seiner Krankheit leiden muss.
[singlepic id=430 w=320 h=240 float=left] Heute war der Tag des endgültigen Abschieds. Vater hatte in der Woche vor seinem Tod noch alles selbst geregelt. Wer, was, wo, wie – er hatte seine Vorstellungen und wir haben schlussendlich versucht, alles in seinem Sinne zu regeln. Ich denke, wir haben es gut gemacht. Nur das Versprechen “nicht traurig sein” das wir Vater geben mussten, das klappt nicht so richtig.
Ich bin meinem Vater dankbar für alles was er uns beigebracht hat. Ihm war wichtig, das auch ich “als Frau” weiß, wie der Trecker funktioniert, wie die Motorsense zu bedienen ist, das man erstmal versucht Dinge selbst zu reparieren, bevor man es wegwirft und neu kauft. Natürlich gibt es auch Geräte hier am Hof, von denen ich weiß wie es geht, die aber nie mein Freund werden – wie z.B. der Einachsholder oder die Motorsäge. Da muss ich doch auf die Hilfe des Bruders zurückgreifen.
Ich hoffe, das wir hier im Sinne meines Vaters weiter machen können.

Ich danke meiner Familie und meinen Freundinnen/Freunden für ihre Hilfe, die lieben Worte und Unterstützung der letzten Tage!

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